Wenn Sie gestaffelte Aufgelder bzw. Provisionen verwenden, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie sich aus der Staffel der Aufgeld- bzw. Provisionsbetrag errechnet: Die stetige und die unstetige Berechnung. Im Folgenden stellen wir die Unterschiede zwischen beiden Berechnungsarten exemplarisch für das Aufgeld dar; für die Provision gelten alle Erläuterungen entsprechend.

Weil die unstetige Berechnung die ältere und viel häufiger benutzte Berechnungsform ist, fangen wir mit ihr an:

Unstetige Berechnung

Nehmen wir an, Sie würden ein Aufgeld von 20% erheben, ab einem Zuschlagspreis von einschließlich € 10.000,- aber nur noch 15%. Bei einem Zuschlag von € 9.999,99 beträgt Ihr Aufgeld also € 2.000,- (bis auf einen Rundungsfehler, der sich erst in der dritten Nachkommastelle bemerkbar macht). Bei einem Zuschlag von € 10.000,- beträgt der Zuschlag € 1.500,-.

Ihr Aufgeld wächst also mit wachsendem Zuschlagspreis bis exklusive € 10.000,- linear und "springt" dann € 500,- nach unten; von dort aus wächst es wieder linear an, allerdings mit niedrigerer Steigung. Einen solchen Sprung nennen Mathematiker eine Unstetigkeit (und der Schreiber dieser Zeilen ist mathematisch vorbelastet), daher der Name der Berechnungsart.

Nun gibt es Versteigerer, die gerne das Prinzip durchhalten möchten, dass ein höherer Zuschlagspreis immer auch ein höheres Aufgeld impliziert. Diese Kollegen verwenden die stetige Berechnung:

Stetige Berechnung

Wir verwenden das gleiche Beispiel wie oben (Aufgeld 20%, ab € 10.000,- 15%). Hier berechnet sich das Aufgeld wie folgt: Auf den Preisanteil bis einschließlich € 10.000,- werden 20% berechnet, auf alles, was darüber liegt, 15%. Ein Beispiel: Bei einem Zuschlag von € 15.000,- beträgt das Aufgeld € 2.750,-, nämlich 20% auf € 10.000,- und 15% auf € 5.000,-.

Wenn Sie bei dieser Berechnungsmethode die Höhe des Aufgeldes gegen den Zuschlagspreis auftragen, dann stellen Sie fest, dass an der Staffelgrenze (in unserem Beispiel € 10.000,-) das Aufgeld keinen Sprung, sondern nur einen Knick aufweist: Über € 10.000,- wächst das Aufgeld langsamer als darunter. Mathematisch gesprochen ist die Aufgeldkurve stetig - daher der Name der Berechnungsart.

Einstellung der Berechnungsart

Welche der beiden Berechnungsarten Sie verwenden möchten, stellen Sie in den ABS-Einstellungen im Reiter "Konditionen" ein, und zwar getrennt für Aufgeld und Provision.

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